Flexible Greiferkonzepte vervielfachen die Einsatzmöglichkeiten von Robotern und machen sie dadurch erst recht lukrativ. Dabei erfreut diese Form der Automatisierung nicht nur die Controller im Betrieb – effizientere Abläufe und kürzere Lieferketten reduzieren auch den CO2-Fußabdruck.
Roboter sind die Macher der Automation. Und sie sind immer häufiger im Einsatz: Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes nutzte im vergangenen Jahr fast jedes fünfte Unternehmen in Deutschland mit mehr als zehn Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe Industrie- oder Serviceroboter. Die einarmigen Helfer werden immer erschwinglicher, sind leichter zu programmieren und daher schneller in ihre neue Arbeitsumgebung integriert. Hinzu kommen die Ereignisse des vergangenen Jahres: Der plötzliche Stillstand zeigte, wie fragil lange Lieferketten sind. Die Hemmschwelle sinkt, in Roboterautomation zu investieren – die Aussicht auf kürzere Lieferketten, die Entlastung der Mitarbeiter und eine relativ kurze Amortisationszeit überzeugen auch Skeptiker von dem technologischen Fortschritt.
Möglich machen das allerdings nicht allein die Roboterhersteller. Damit sich Roboter auch bei kleinen Serien lohnen oder Aufgaben übernehmen können, die bisher eine besondere Auge-Hand-Koordination erforderten, müssen sie besonders flexibel und clever sein. Der Schlüssel ist das End-of-Arm-Tool. Die J. Schmalz GmbH entwickelt und fertigt Vakuum-Greifer und -Erzeuger, die besonders vielseitig sind, die ebenso einfach implementiert werden können und Prozesse effizienter machen. Auch für schwierige Aufgaben wie den Griff in die Kiste hält der Vakuum-Experte Lösungen parat. Zudem erweitert Schmalz etablierte Produkte um digitale Services. Mithilfe der Schmalz Control Room-App sind Greifer und Vakuum-Erzeuger schnell installiert und parametriert. Anwender verwalten und überwachen mit dem Tool ihre intelligenten Devices – ohne den laufenden Prozess zu unterbrechen.
Das Prinzip „individuell konfigurieren“ setzt Schmalz sowohl online mit dem additiv gefertigten Leichtbaugreifer SLG um als auch vor Ort mit dem Vakuum-Endeffektoren-Set VEE. Der neue Greiferbaukasten PXT übernimmt diese Idee für das Handhaben schwererer Werkstücke. Aus nur wenigen Standard-Komponenten können Anwender ihren Greifer schnell und einfach zusammenstellen. Während die maximale Traglast des VEE bei zwei Kilogramm liegt, handhabt der PXT bis zu 25 Kilogramm schwere Werkstücke. Die Option, die einzelnen Komponenten immer wieder neu zu kombinieren oder zu justieren, bringt genau die Flexibilität mit sich, die eine lukrative Automatisierung auch kleinerer Serien braucht.
Damit der Roboter auch unabhängig von einer Druckluftversorgung einsatzbereit ist, entwickelt Schmalz elektrische Vakuum-Erzeuger wie die Cobot-Pumps ECBPi und ECBPMi. Bei der Match-Plattform ermöglichen sie erst die Koexistenz von mechanischem und vakuumbasiertem Greifen, da sie direkt am Schnellwechseladapter angeflanscht wird und dort das Vakuum erzeugen, wo es gebraucht wird. Doch manchmal kommen die elektronischen Pumpen an ihre Grenzen. Die Handhabung poröser Werkstücke oder Lasten, die über zehn Kilogramm wiegen, brauchen eine höhere Saugleistung. Diese stellen pneumatische Vakuum-Erzeuger wie die RECB zur Verfügung. Ihr Saugvermögen ist fast fünfmal so hoch wie das der ECBPi, ohne viel Platz in Anspruch zu nehmen. Mit ihr erreichen Anwender kurze Takt- und Evakuierungszeiten in vollautomatisierten Prozessen und können sich einer hohen Leckagekompensation sicher sein.
Die richtigen Komponenten bringen gleichermaßen Flexibilität und Effizienz in die Produktion. Das stärkt den Standort sowie die Nachhaltigkeitsbilanz: Ist eine Automatisierung wirtschaftlich sinnvoll, lohnt es sich, die Produktion vor Ort zu belassen oder wieder zurück zu holen. Durch die Rückverlagerung der Produktion verkürzen sich die Lieferketten. Gleichzeitig schonen die effizienten Systeme die Ressourcen im Herstellungsprozess. Beide Aspekte haben einen unmittelbaren Einfluss auf den CO2-Fußabdruck der produzierten Waren. Neben dem ökonomischen Nutzen gewinnt der Unternehmer somit auch auf der ökologischen Seite.