Deutsche Aluminiumindustrie
Hütten fahren Auslastung herunter
Die drastisch gestiegenen Stromkosten bringen insbesondere die energieintensiven Primäraluminiumhütten an die Grenze der Wirtschaftlichkeit, so dass sie aktuell dazu gezwungen sind, ihre Auslastung stark herunterzufahren. Und das hat Auswirkung auf die weitere Verarbeitung und Kundenindustrien.
Im Halbzeugsektor fiel die Entwicklung moderater aus. Mit einem Volumen von 502.000 Tonnen blieb die Herstellung von Walzprodukten gegenüber dem Vorjahresquartal vergleichsweise stabil (-1 Prozent). Die Fertigung von Strangpressprodukten liegt im bisherigen Jahresverlauf bis März noch 6 Prozent im Plus – allerdings mit nachlassender Dynamik. Nach einem starken Jahresstart sank sie im März um 1 Prozent. Die erheblichen Schwierigkeiten in den internationalen Lieferketten sind noch nicht gelöst.
Dr. Hinrich Mählmann, Präsident von Aluminium Deutschland (AD), betonte: „Aluminium ist durch seine Lösungskompetenz ein Schlüsselwerkstoff für die Verwirklichung des Green Deals. Für uns als energieintensive Industrie ist die aktuelle Strom- und Gaspreisentwicklung eine harte Belastungsprobe. Die oftmals mittelständisch geprägten Unternehmen der Aluminiumindustrie werden dadurch teils an den Rand ihrer Existenz gedrängt. Die deutsche und europäische Aluminiumindustrie leidet. Derweil floriert sie in anderen Teilen der Welt mit deutlich schlechteren Umwelt- und Klimastandards. Das ist Carbon Leakage par excellence.“