Pro Carton hat seine Studie „Carbon Footprint of Carton Packaging 2023“ veröffentlicht. Demnach hat die europäische Karton- und Faltschachtelindustrie ihren ökologischen Fußabdruck seit 2018 um 24 % reduziert.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kartonverpackungen nicht nur die Anforderungen einer kreislauforientierten Wirtschaft erfüllen, sondern auch eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft spielen. Der neue durchschnittliche Carbon-Footprint der europäischen Industrie für Kartonverpackungen liegt nun bei 249 kg CO2-Äquivalenten (CO2e) für den gesamten Lebenszyklus (Cradle-to-Grave) und bei 148 kg CO2e ausschließlich für die Rohstoffgewinnungs- und Produktionsphase (Cradle-to-Gate) pro Tonne Kartonverpackungen.
Die Studie Carbon Footprint of Carton Packaging 2023, die vom schwedischen Forschungsinstitut RISE im Auftrag von Pro Carton durchgeführt wurde, untersuchte von Januar bis Dezember 2021 sowohl die Cradle-to-Grave- als auch die Cradle-to-Gate-Kohlenstoffauswirkungen von Karton. Dabei wurden die Emissionen und der Abbau von fossilen und biogenen Treibhausgasen (THG) sowie die Emissionen aus direkten Landnutzungsänderungen (DLUC) berücksichtigt.
Die zweistellige Senkung des Cradle-to-Grave-Carbon Footprint auf 249 kgC02e pro Tonne Kartonverpackungen wurde durch die Optimierung der Ressourceneffizienz während des Verarbeitungsprozesses erreicht. Weiterhin haben die erheblichen Investitionen in Energieeffizienz und in erneuerbare Energiequellen in den Kartonfabriken und Verarbeitungsbetrieben seit der letzten Messung im Jahr 2018 einen erheblichen Beitrag geleistet. Die Cradle-to-Gate-Berechnung ist wichtig, weil sie jene Faktoren aufnimmt, auf die die Industrie direkten Einfluss hat – bis die fertige Faltschachtel die Produktion verlässt.
Die Ergebnisse seien laut Pro Carton bedeutsam, weil sie die durch wissenschaftlich fundierte Studien untermauerte Kreislauffähigkeit von Karton unterstreichen – etwas, das für Karton- und Faltschachtelhersteller sowie für ihre Kunden, Markenproduzenten und Einzelhändler besonders wichtig ist. Auch die Verbraucher legten zunehmend mehr Wert auf die Nachhaltigkeit aller Produkte, die sie kaufen.
Laut Horst Bittermann, Generaldirektor von Pro Carton, sind die Ergebnisse auch deshalb so signifikant, weil sie der Branche ermöglichen, sich zu vergleichen: „Unsere Mitglieder können ihre eigenen Daten mit dem Branchendurchschnitt vergleichen und bewerten, inwiefern sich ihre enormen Anstrengungen zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz, zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen und zur Anpassung der internen Prozesse an den neuesten Stand der Technik ausgezahlt haben. Der Cradle-to- Gate-Wert von 148 kg CO2e ist eine wesentliche Verbesserung auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen bzw. kohlenstoffneutralen, biobasierten Wirtschaft und spiegelt die Prozessverbesserungen und Investitionen der Branche wider.“
Weiter betonte er: „Natürlich kann die Branche es nicht im Alleingang schaffen. Die neue EU- Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle muss uns mit ehrgeizigen Sammelzielen in jedem einzelnen EU-Land unterstützen. Die Abfallsammlung insbesondere von Haushalten liegt in der Hand der Kommunen – wir können nur das recyceln, was gesammelt wird.“
Die Studie „The Carbon Footprint of Carton Packaging 2023“ kann hier heruntergeladen werden.