Am 1. Juni 2018 tritt für Deutschland ein neuer FSC-Waldstandard in Kraft. In FSC-zertifizierten Wäldern in Deutschland gelten damit neue Regelungen als Grundlage für eine ökologisch fortschrittliche und sozial faire Forstwirtschaft.
In den letzten Jahren wurde der Deutsche FSC-Standard unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit entwickelt. Schlussendlich haben die ca. 200 Mitglieder von FSC-Deutschland den Standard mit großer Mehrheit angenommen. Darunter die großen Umweltverbände wie Greenpeace, WWF, NABU und BUND − aber auch Gewerkschaften wie die IG BAU, der BDF sowie die große Mehrheit der zertifizierten FSC-Forstbetriebe. Viele Forstbetriebe haben bereits auf die Akkreditierung des neuen Standards gewartet. Als Waldbesitzer erwarten sie durch die pragmatischeren Lösungen für die Waldbewirtschaftung, vor allem beim Umgang mit nichtheimischen Baumarten, bei Verjüngungsverfahren und bei Regelungen zur Feinerschließung, deutliche Erleichterungen für ihre tägliche Arbeit. In den letzten Monaten wurde noch eine Reihe von Indikatoren zur Prüfung des Standards angepasst, um eine internationale Vergleichbarkeit in der Systematik der FSC-Standards zu gewährleisten. Betroffen von den Anpassungen waren insbesondere Regeln zur Stakeholderbeteiligung, zum Wasserschutz, zur Korruptionsbekämpfung und zur Gleichbehandlung von Beschäftigten.
Relevante Regelungen
Besonders relevante Regelungen finden sich beispielsweise bei Fragen des Bodenschutzes und der Befahrung. So gilt, dass max. 13,5 Befahrungsprozente (Rückegassen und Maschinenwege) auf der Holzbodenfläche erlaubt sind. Schematische Hiebsverfahren erfahren weiter eine Begrenzung, mit der Ausnahmemöglichkeit, Eiche und Kiefer bis 1 Hektar schematisch zu verjüngen. Die Regelungen zur Einschränkung nichtheimischer Baumarten wurden ebenfalls überarbeitet. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden bleibt wie bisher sehr restriktiv geregelt, ebenso wie das Verbot der Bodenbearbeitung und der systematischen Vollbaumnutzung zur Erzeugung von Waldhackschnitzeln.