Aldi Süd fördert Jungunternehmer, die Konzepte zur Reduktion von Kunststoffabfall entwickeln. Drei Start-ups sind bereits in der engeren Wahl, deren Design bald beim Discounter im Regal stehen könnte.
In Zusammenarbeit mit Techfounders, dem Accelerator-Programm der Unternehmertum GmbH, hat Aldi Süd aus 80 Ideen drei Start-ups zur intensiveren Zusammenarbeit ausgewählt: Das Hamburger Start-up Ogata stellte eine Tragetasche aus recycletem Papier vor, die auch zum Rucksack umfunktioniert werden kann. Marilu Valente von Cyclic Design zeigte den Entwurf für eine Flasche ohne Verschlusskappe für Körperpflegeprodukte (siehe auch folgenden
Artikel). Das sächsische Start-up Wisefood kam mit ihren 100-prozentig abbaubaren Strohhalmen aus Apfeltrester, einem Abfall-Produkt in der Saftproduktion, in die engere Auswahl.
Danach gingen die drei Start-ups mit verschiedenen Vertretern von Aldi in eine 20-wöchige Mentoring-Phase, um deren Geschäftsmodelle zu optimieren und bestenfalls marktfähige Ergebnisse für den Discounter zu entwickeln. Am 05. August startete die zweite Runde des Mentoringprogramms mit Techfounders und Aldi. Es können wieder neue Vorschläge und Ideen für nachhaltigere Verpackungslösungen eingesandt werden (Deadline ist der 15. September).
Seit 2015 haben insgesamt 91 Start-ups am Accelerator-Programm teilgenommen. Aldis Nachhaltigkeitsoffensive gegen Kunststoffabfall
Unter der Überschrift „Die Aldi Verpackungsmission: Vermeiden. Wiederverwenden. Recyceln“ formuliert der Discounter konkrete Ziele für seine Eigenmarken-Produkte: Darunter die Reduktion
der Verpackungsmenge bei Eigenmarken um 30 Prozent bis 2025 (im Vergleich zum Basisjahr 2015; gemessen am Verhältnis des Materialgewichtes zum Umsatz), die Ausweitung der Auswahl an unverpacktem Obst und Gemüse sowie die Sicherstellung der 100-prozentigen Recyclingfähigkeit der Verpackungen unseres Standardsortiments bis 2022. Überdies werden seit 2019 100 Prozent der Eigenmarken-Verpackungen nach einem externen Schema bewertet, um diese hinsichtlich wesentlicher Nachhaltigkeitskriterien zu optimieren. Schließlich werden seit Ende 2018 keine Einwegplastiktüten mehr angeboten.